Wenn Christoph Hahn (26) nicht in der Küche im Restaurant Quai4 arbeitet, sitzt er zu Hause am Schlagzeug oder radelt mit dem Fahrrad durch die Landschaft.
Ein Glücksfall
Christoph Hahn wurde in der Schweiz geboren, ist aber in Polen aufgewachsen. «Mein Vater ist Deutscher, die Mutter Schweizerin.» Nach zwölf Jahren in Polen zog die Familie in die Schweiz. «Mein Vater fand eine Stelle als Pastor in der Freien Evangelischen Gemeinde Hochdorf.» Mit einer Berufsausbildung tat er sich schwer. Er habe seit jeher Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und mit Ausdauer länger an einer Sache zu bleiben, sagt Christoph Hahn. In dieser Hinsicht war die Wärchbrogg, wo er seit vier Jahren arbeitet, ein Glücksfall. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. «Ich habe mir vorgenommen, so lange wie möglich zu bleiben.»
Nach einigen Monaten in der Produktion wechselte er in die Küche des Restaurants Quai4. «Ich arbeite jeden Tag von 9.30 bis 17 Uhr. Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich.» Er schält Gemüse oder macht auch mal einen Wurst-Käse-Salat. «Nur Abwaschen ist nicht gerade mein Lieblingsgebiet.» Im Team fühlt er sich gut aufgehoben. «Wir haben es lustig und lachen gerne.»
Country, Gospel, Rock
In der Freizeit macht Christoph Hahn am liebsten Musik. Seit 15 Jahren spielt er Schlagzeug. In Polen hatte er Privatunterricht. Inzwischen übt er für sich alleine, in seinem WG-Zimmer in Reussbühl. Keine Angst, der «Lärm» hält sich in Grenzen: «Ich spiele ein elektronisches Schlagzeug, das klingt viel weniger laut als ein richtiges Schlagzeug.» Über Kopfhörer bekommt der Spielende trotzdem den vollen Sound mit.
Zu seinen bevorzugten Genres gehören Country, Gospel und Rock. Die Countrymusiker Josh Turner und Alan Jackson zählen zu seinen Favoriten, ebenso die A-cappella-Band Home Free. «Ich höre über den Kopfhörer eine CD und spiele dazu. So kann ich mir vieles selber beibringen.» Gelegentlich macht er in einem Lobpreis-Team mit: Das ist eine Band mit Gitarre, Piano, Bass, Schlagzeug und zwei bis drei Sängern, die den Gottesdienst begleiten. Neben der Musik – er singt auch gerne – gehört das Fahrradfahren zu seinen bevorzugten Aktivitäten. Er hat schon einige grössere Touren unternommen. Letztes Jahr pedalte er mit seinem Vater über den Glaubenberg. «Auch den Klausenpass haben wir schon gemacht.» Aber nun haben diese Ausflüge ein jähes Ende gefunden. Sein Vater verunfallte mit dem Velo schwer und ist seitdem querschnittgelähmt. Eine schwierige Situation, sagt Christoph Hahn, aber: «Ich bewundere, wie er damit umgeht.»
Motoren und Fussball
Gerne stöbert er auch auf Youtube und guckt Videos an. Etwa die Beiträge des Motormagazins «Grip», wo Autos getestet und ihre Funktionsweisen erklärt werden, oder Fussballspiele aus frühen Zeiten. «Ich bin ein Fan von Borussia Dortmund. Sie spielen toll Fussball. Meistens. Und mir gefällt das Gelb-Schwarz ihres Logos.»