Seit 2015 ist Matthias Kühn im Quai4-Markt am Alpenquai tätig und erledigt auch administrative Arbeiten. Der ausgebildete Lehrer hat ein 70-Prozent-Pensum. Seine Freizeit verbringt er mit seiner Familie und oft begleitet von schottischen Klängen.
nh. Im Quai4-Markt arbeiten zu können, empfindet Matthias Kühn als grosses Glück, er schätzt sein Umfeld sehr. «Es gibt mir Struktur, was wichtig ist, nach meinem Burnout-bedingten Ausscheiden aus dem Schuldienst», sagt der 46-Jährige. Gerade ist er mit einem Situationsplan für die Abfüllerei im Quai4-Markt beschäftigt, was ihm sichtlich Spass macht. «Der Plan dient dazu, dass die Gefässe einfacher aufgefüllt werden können. Eine übersichtliche Tabelle hilft dabei!» Nicht umsonst habe man ihn früher den «Tabellenkönig» genannt. Ob es am Vater lag, der Beamter war und meist strukturiert vorging, oder ob es in seinen Genen liegt, kann Matthias Kühn nicht abschliessend beantworten.
Musikalisches Talent
Seit 2003 lebt der gebürtige Tölzer in Meggen, 2013 ist Tochter Sarah geboren. Die Familie gibt ihm spürbar Rückhalt. Und da ist noch etwas, was nicht aus seinem Leben wegzudenken ist: die Musik, genauer das Dudelsackspielen. 2001 hat er es durch eine Kollegin entdeckt. Nach breiter Instrumentalerfahrung – Blockflöte bis Konzertreife, Klarinette, Saxofon – war ihm plötzlich klar: «Das ist mein Instrument!» Gemeinsam mit Ehefrau Irene ist er Mitglied des Dudelsackvereins Lucerne Caledonians. Wöchentlich sind Pipes und Drums im Einsatz. Gespielt wird an privaten Veranstaltungen, an Meisterschaften, auf dem Whisky-Schiff. Und für Dudelsackauftritte ist eine Originaluniform unabdingbar: Schuhe, farblich auf den Kilt abgestimmte Socken, Kilt (bis zu acht Meter lang), Hemd, Gilet, Krawatte und Glengarry (Mütze). Ein Vereinshighlight hebt Matthias Kühn stolz hervor: die zwölf Konzerte mit der Rockband «Gotthard» 2009 – unvergessliche Momente!
Schottisches Flair
Es erfordert einiges, den Dudelsack zu beherrschen: In den ersten zwei Jahren wird die Fingerfertigkeit geübt, dann an der Blastechnik gefeilt. Ausdauer ist gefordert, um dieses charakteristische Instrument zu spielen, das von der schottischen Tradition, Kultur und den Clans geprägt ist. Zwölfmal hat das Ehepaar Kühn Schottland bereist und dabei auch den Whisky entdeckt. Geschmacklich bevorzugt Matthias Kühn den rauchigen oder den torfigen. Er fühlt sich wohl in den Highlands, wo die Menschen «irgendwie authentisch, manchmal auch ruppig, aber stets gastfreundlich und hilfsbereit» sind. Und wer weiss, vielleicht ist -Familie Kühn in ein paar Jahren als Trio Kühn mit den Pipebags unter-wegs.