Manchmal lebt Lea Kaufmann (24) lieber in der Fantasy-Welt. Dort kann sie sich erholen und Kräfte tanken. Die junge Frau gehört zum Team im Restaurant Quai4. Der Job gefällt ihr ausgezeichnet.
pb. Mit grossem Mantel, weitem Cape und silberner Kette um den Körper war Lea Kaufmann an der Fasnacht unterwegs. Sie verkörperte Daenerys Targaryen aus dem Fantasy-Bestseller «Game of Thrones», eine ihrer Heldinnen. «Auch Daenerys hatte ihre Gefühlsausbrüche und musste sich alles erkämpfen», sagt Lea und lächelt. «Zudem ist sie schlicht eine top aussehende Frau, die immer die schönsten Männer hatte.»
Empfindsam und empathisch
Lea Kaufmann hat gelernt, zu kämpfen. Als Kind wurde sie gemobbt, die Schule machte ihr Mühe. «In den kreativen Fächern war ich immer gut, aber die zählen ja nicht.» Sie absolvierte eine Lehre als Metzgerei-Verkaufsfrau, dann begannen die psychischen Probleme mit Burn-out und Borderline-Syndrom. «Ich fühle einfach mehr, bin empathischer als andere und werde manchmal von Gefühlen überwältigt.» Deswegen seien Beziehungen für Borderline-Leute so schwierig. «Sie sind die ganze Zeit auf der Suche nach Liebe, weil sie so viel Liebe zu geben haben.»
Nach einigen Umwegen ist Lea in der Wärchbrogg gelandet. Sie gehört zum Serviceteam des Restaurants Quai4, wo sie sich mit ihrer Erfahrung im Verkauf bestens entfalten kann. «Ich bin sehr froh, dass es eine Institution wie die Wärchbrogg gibt. Mir gefällt es ausgezeichnet hier.» Bis jetzt sei sie noch immer gerne arbeiten gegangen. «Leider wird man als IV-Bezügerin von vielen Leuten noch als arbeitsscheu abgestempelt.»