Susan Sidler (64) hat 20 Jahre in der Wärchbrogg gearbeitet und dort auch ihr künstlerisches Flair ausleben können. Wie blickt sie auf diese Zeit zurück?
pb. Im Eingangsbereich der Wärchbrogg ist das Bild «Nacht am See» aufgestellt. Gemalt hat es Susan Sidler, die seit Kurzem pensioniert ist. Fast 20 Jahre lang war die Wärchbrogg eine wichtige Institution für sie. «Ich habe mich mit allen Leuten gut verstanden. Das Klima war angenehm und ruhig. Ich habe nie etwas Negatives erlebt.» In ihren ersten Jahren war die Wärchbrogg noch kleiner und überschaubarer. «Wir sassen länger an einer Arbeit. Mit der Zeit sind die Aufträge dann abwechslungsreicher geworden.» Sie habe sich immer gut gefühlt, auch später, als der Betrieb neu strukturiert und professioneller geworden sei. Positiv findet sie, dass der Lohn inzwischen anders berechnet wird. «Heute zählen nicht nur die Leistung, sondern auch Qualitäten wie Sozialverhalten oder Motivation.»
Gestalterisches Flair
Vor zwölf Jahren hat die ausgebildete Hochbauzeichnerin begonnen, mit Acrylfarbe zu malen. «Früher hatte ich getöpfert. Zum Malen hat mich mein Sohn Dominik ermuntert.» Er lebt heute als Physiker in Hamburg, wo er im Max-Planck-Institut in der Forschung arbeitet. Für Susan Sidler ist das Malen zu einem wichtigen Medium geworden. Vier Jahre präsentierte sie ihre Bilder am Weihnachtsmarkt im Hotel Schweizerhof. Zweimal gestaltete sie die Weihnachtskarte, die von der Wärchbrogg jeweils an mehrere tausend Personen verschickt wird.