Wenn grosse Kampagnen angesagt sind, kommt oft die Wärchbrogg zum Zug. Die Teams verpacken Infomaterial und senden es an die richtigen Adressen, zum Beispiel für die Konzernverantwortungsinitiative.
pb. Die im Oktober 2016 mit 120 000 Unterschriften eingereichte Konzernverantwortungsinitiative soll Schweizer Konzerne dazu verpflichten, die Umweltstandards sowie die Menschenrechte auch im Ausland zu respektieren. Die Abstimmung findet voraussichtlich im Frühling 2020 statt. Um die Stimmberechtigten zu sensibilisieren, machen die Initianten die Bevölkerung mit verschiedenen Werbeträgern auf ihre Anliegen aufmerksam. Dieses Material muss richtig aufbereitet, verpackt und verschickt werden. Dafür ist die Wärchbrogg zuständig. Seit über einem Jahr wickelt sie für die Konzernverantwortungsinitiative die entsprechenden Versände ab. Es sind Fahnen, Taschen, Flyer und andere Werbeträger, die von Leuten bestellt werden. «Die Wärchbrogg hat für uns schon mehrere Zehntausend Bestellungen verarbeitet», sagt Oliver Heimgartner, verantwortlicher Organizer bei der Konzernverantwortungsinitiative.
Komplexe Aufträge
Konkret wurden in der Wärchbrogg seit Mitte 2018 alleine rund 25 000 Fahnen und über 15 000 Taschen verpackt. Dazu kommen auch komplexere Versände, etwa wenn ganz verschiedene Materialien für Standaktionen zusammengefasst werden müssen. «Wir haben rund 250 Lokalkomitees, in denen sich viele Freiwillige engagieren. Sie setzen sich in den Gemeinden für die -Initiative ein oder organisieren Aktionstage. Auch sonst haben wir viele Unterstützer, die wir mit gezielten Infos bedienen.» Die -Initiative versuche, möglichst viele Unterstützerinnen und Unterstützer in die Kampagne einzubeziehen. «Wenn eine Person bei uns eine Fahne bestellt und sie aufhängt, macht sie die Initiative sichtbar. So entstehen natürlich viele Materialbestellungen, die alle über die Wärchbrogg verschickt werden.»
Gute Reputation
Die Wärchbrogg sei in der «Kampagnen-Welt» bekannt dafür, dass sie auch grössere Aufträge seriös und speditiv abwickeln könne, sagt Oliver Heimgartner. Er habe schon bei früheren Kampagnen mit dem Unternehmen zusammengearbeitet. «Wir hatten immer das Gefühl, dass dies super funktionierte.» Die Aufträge würden gut geleitet, das zwischenmenschliche Klima sei angenehm und die Teams würden die Sachen sehr gewissenhaft erledigen. Auch kurzfristige Aufträge, die manchmal unumgänglich seien, würden zügig erledigt.
Die Verantwortlichen der Initiative finden es auch toll, dass die Wärchbrogg so integrativ arbeitet. Damit gebe die Institution Menschen eine Chance, die sonst in der Wirtschaftswelt nicht die gleichen Möglichkeiten hätten, sich über Beschäftigung und Arbeit zu verwirklichen. «Das finden wir extrem wichtig und förderungswürdig.»
Immer wieder verletzten Konzerne mit Sitz in der Schweiz die Menschenrechte und ignorierten minimale Umweltstandards, erklärt Oliver Heimgartner. Deshalb sei die Konzernverantwortungsinitiative lanciert worden. «Glencore vergiftet Flüsse im Kongo und die Luft in Sambia. Der Basler Konzern Syngenta verkauft tödliche Pestizide, die bei uns schon lange verboten sind, und Schweizer Goldraffinerien beziehen Rohgold aus Kinderarbeit.» Die Konzernverantwortungsinitiative fordere eine Selbstverständlichkeit: «Wenn Konzerne Menschenrechte verletzen oder die Umwelt zerstören, dann sollen sie auch dafür geradestehen.»